Lüftungsgeräte geschickt im Altbau einsetzen

Lüftung im gehobenen Wohnungsbau

 

Lüftungsplanung

Die Bäder werden über motorische Lüfter entlüftet. Wärme wurde dort bislang nicht Rückgewonnen. Gemäß des KFW 40 Standards wären Raumlufttechnische Anlagen mit Wärmerückgewinnung gefordert.

Drei dezentrale Lüftungsgeräte können die Lüftungsverluste um 85 % reduzieren. Zudem würde die Raumluftqualität verbessert. Eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit der Nutzer von mechanisch Belüfteten Räumen ist zu verzeichnen.

Durch den geregelten Luftwechsel erledigen sich auch die meisten Schimmelprobleme. Es ist allerdings zu empfehlen im Winter die Luft etwas zu befeuchten. Wasser an den Heizkörpern kann da schon große Abhilfe leisten.

Solarthermie

Auf dem Süd Ost ausgerichteten Dach sollte über den Gauben Vakuumröhrenkolletoren angebracht werden.

Wintergarten mit transparentem Photovoltaik
Terrassen Überdachung mit Solar PV

3.4      Photovoltaik

Je nach dem, wann die Dacheindeckung Ihr Lebenszyklusende erreicht, empfiehlt sich

  1. Eine second Life Solar Anlage mit einer Haltbarkeit von 10 Jahren als Aufdach-PV-System
  2. Eine neue Photovoltaikanlage als Indachsystem im Zusammenhang mit der Holzwolledämmung des Daches und einer erhöhten Konterlattung zur Hinterlüftung.

 

 

  • Inhaltsverzeichnis

2       Einleitung.. 3

3       Gebäudedaten.. 4

3.1         Thermische Gebäudehülle. 4

3.1.1       Wand.. 5

3.1.2      Fenster. 5

3.1.3      Dach.. 5

3.1.4      Boden.. 5

3.2         Wärmebrücken.. 6

3.3        Solarthermie. 6

3.4         Photovoltaik. 6

4       Haustechnik Berlin.. 7

4.1         Wärmeerzeuger. 7

4.2         Wärmeverteilung.. 7

4.3         Wärmeübertragung.. 7

4.4         Trinkwasser. 7

4.5         Lüftung.. 7

5       Vorschläge und Optionen.. 8

5.1         Außenwände Dämmen.. 9

5.1.1       Fenster. 9

5.2         Kellerdecke. 9

5.3         Dach.. 9

5.3.1      Photovoltaik. 9

5.3.2     Dachfenster. 10

5.4         Haustechnik. 10

5.4.1      Rohrdämmung.. 10

5.4.2      Batteriespeicher. 10

5.4.3     Wärmeerzeuger. 10

6       Kosten, Prognosen und Wirtschaftlichkeit 10

7       Grobkostenschätzung.. 11

8       Disclaimer. 12

 

 

 

2         Einleitung

Die Wände sind nicht gedämmt. Der Dachstuhl ist gedämmt. Die Nutzer beklagen sommerliche Überhitzung insbesondere am Wintergarten. Der Außenputz wurde gestrichen. An einigen wenigen stellen blättert die Farbe ab. Es gibt Feuchteschäden an der kleinen Terrasse im Erdgeschoss und an der großen Terrasse im zweiten Obergeschoss.

 

 

3         Gebäudedaten

Abbildung 7 Flächen des Gebäudes mit Satteldach, genaue Neigung Mangels Schnitt unbekannt (Annahme 50°)

Fläche (m²) 319
Volumen (m³) 1,131.43

 

 

Ca. 204 m²                                   Energiebezugsfläche

Ca. 114 m²                                     Keller (teils Beheizt)

Ca. 115 m²                                     Erdgeschoss

Ca. 115 m²                                     Obergeschoss

Ca. 90 m²                                     Dachgeschoss

Jahresmitteltemperatur                                         9 °C

 

 

3.1        Thermische Gebäudehülle

Bislang ist das Dach zwischen den Sparren gedämmt. Die Der Keller ist bis auf die Garagendecke ungedämmt. Gemäß § 20, Anforderungen an öffentliche Gebäude ist der Effizienzhaus 40 Standard anzustreben.

KFW 40

Dachflächen, oberste Geschossdecke, Dachgauben  U ≤ 0,14 W/(m² K)
 Fenster und sonstige transparente Bauteile  Uw ≤ 0,90 W/(m² K)
 Dachflächenfenster Uw ≤ 1,0 W/(m² K)
 Außenwände, Geschossdecken nach unten gegen Außenluft  U ≤ 0,20 W/(m² K)
 Sonstige opake Bauteile (Kellerdecken, Wände und Decken zu unbeheizten Räumen, Wand- und Bodenflächen gegen Erdreich, etc.)  U ≤ 0,25 W/(m² K)
 Türen (Keller- und Außentüren)  UD ≤ 1,2 W/(m² K)
 Vermeidung von Wärmebrücken  ΔUWB ≤ 0,035 W/(m² K)
 Luftdichtheit der Gebäudehülle  n50 ≤ 1,5 h-1 beziehungsweise q50 ≤ 2,5 h-1

 

 

 

Abbildung 9 Prozentuale Wärmeverluste

3.1.1          Wand

Es gibt Bauphysikalische Probleme im Bereich des Wintergartens.

Es gibt ein weiteres Feuchteproblem am Kamin, dessen Ursache wohl nicht zu finden ist. Feuchteflecken sind bislang der einzige Schaden. Die Haube scheint in Ordnung. Hohe Kondensatmengen im Abgas würden auf eine zu hohe Rücklauftemperatur schließen lassen.

Die Heizung muss eingestellt werden.

3.1.2         Fenster

Die Fenster im Keller sind teils einfach verglast, was nicht schlimm ist solange der Keller unbeheizt ist.

Die Fenster in den Geschossen sind doppelverglast mit Metall Abstandshaltern. Eine einzelne schon harte Dichtung lässt auf Undichtigkeit schließen. Beschwerden liegen nicht vor.

 

Die Fenster zur Straßenseite sind die neuesten mit guten Dichtungen und Kunststoff Abstandshaltern.

Häufig kommt es auf der Fugenmasse oder im Fensterleibungsbereich zu Schimmel.

 

Die Fenster und Türen sind Außen angeschlagen. Die Fenster sind nicht verfault und können evtl. noch eine Dekade dem Wetterschutz dienen. Innen könnten dichtere Fenster als Kastenfenster ergänzt werden.

3.1.3         Dach

Das Dach ist mäßig gedämmt. Ca 20 cm Mineralwolle. Der Sptizboden wurden mit eine Brandschutz Zementgebundenen Faserplatte (Fermacell) verkleidet. Das Alter der Dachziegel ist schwer zu schätzen. Ziegel haben eine Lebensdauer von 50 Jahren und Photovoltaik ca. 20 Jahre. Eine Aufdach Photovoltaikanlage ist empfehlenswert. Sobald die Dacheindeckung in die Jahre gekommen ist, kann das Dach zusätzlich mit Holzfaserplatten gedämmt werden und eine Gebäudeintegrierte wasserführende Photovoltaikanlage aufgebaut werden.

Abbildung 13 Spitzboden: zwischen Sparren Dämmung Dampfbremse (Verklebung Giebel mangelhaft) und lückenhafte Fermacell Verkleidung (Idealer Standort für Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung),

Die Dachrinne des westlichen Gaubendachs hat ein fehlerhaftes Kontergefällte. Durch das Überlaufen der Rinne können Feuchteschäden entstehen.

 

3.1.4         Boden

Die Wärmeverluste nach unten betreffen beheizte und unbeheizte Keller.

 

3.2      Wärmebrücken

Der Kelleraufgang stellt eine Wärmebrücke dar. Die Terassenbrüstungen sind Wärmebrücken und sollten umlaufend gedämmt werden.

3.3       Solarthermie

Auf dem Süd Ost ausgerichteten Dach sollte über den Gauben Vakuumröhrenkolletoren angebracht werden.

3.4      Photovoltaik

Je nach dem, wann die Dacheindeckung Ihr Lebenszyklusende erreicht, empfiehlt sich

  1. Eine second Life Solar Anlage mit einer Haltbarkeit von 10 Jahren als Aufdach-PV-System
  2. Eine neue Photovoltaikanlage als Indachsystem im Zusammenhang mit der Holzwolledämmung des Daches und einer erhöhten Konterlattung zur Hinterlüftung.

 

Abbildung 15 Solar Ertragsprognose

Grundlage der folgenden Berechnungen ist ein Strompreis von 45 Cent je Kilowattstunde. Die Inflation wurde mit 10 % angenommen und der endwirkungsgrad der Photovoltaik mit 16 % inclusive Wechselrichtung und Zählung.

 

Abbildung 16 Randbedingungen der PV Amortisation

Aufgrund der steigenden Strompreise amortisiert sich eine Photovoltaik Anlage schneller, wenn der Strom selbst verbraucht wird. Die angegebene Amortisation bezieht sich auf 100 % eigengenutzten Strom mit Batteriespeicher.

4         Haustechnik Berlin

Die Haustechnik Berlin scheint in einem nutzbaren Zustand. Es besteht kein Sanierungsstau. Bei dem Gaskessel ist jedoch ein baldiges Lebenszyklusende zu erwarten.

4.1       Wärmeerzeuger

 

Brötje WGB 28 E

  • Gaskessel
  • Brennwerttechnik
  • 28 kW
  • Spreizung bei Begehung im Frühling bemerkenswert niedrig
  • Kondensat in Abgas??
  • Speicher Wassererwärmer

200L

Es besteht kein Grund die Kessel auszutauschen.

 

 

4.2      Wärmeverteilung

  • Gelötete Kupferrohre im Keller Weiß lackiert weitestgehend ungedämmt
  • Rohr im Keller mangelhaft gedämmt

 

4.3      Wärmeübertragung

  • Thermostate teilweise veraltet
  • Heizkörper unterschiedlicher Bauform

 

4.4      Trinkwasser

  • Warmes Trinkwasser wird durch Durchlauferhitzer erzeugt.

 

4.5       Lüftung

Lüftungsgeräte geschickt im Altbau einsetzen
Dezentral Lüftungsgeräte in Reihe

Die Bäder werden über motorische Lüfter entlüftet. Wärme wird dort nicht Rückgewonnen. Gemäß des KFW 40 Standards wären Raumlufttechnische Anlagen mit Wärmerückgewinnung gefordert.

Wahrscheinlich könnten zwei dezentrale Lüftungsgeräte, die Lüftungsverluste um 85 % Reduzieren. Zudem würde die Raumluftqualität verbessert. Eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit der Nutzer von mechanisch Belüfteten Räumen ist zu verzeichnen.

Durch den geregelten Luftwechsel erledigen sich auch die meisten Schimmelprobleme. Es ist allerdings zu empfehlen im Winter die Luft etwas zu befeuchten. Wasser an den Heizkörpern kann da schon große abhilfe leisten.

Abbildung 24 mögliches Lüftungskonzept mit 85 % Wärmerückgewinnung

5         Vorschläge und Optionen

 

5.1        Außenwände Dämmen

Ein Wärmedämmverbundsystem aus Holzweichfaserplatten sollte die thermische Masse sowie den U-Wert verbessern. Die Ertüchtigung der Fassade ist nach dem Gebäudeenergiegesetz GEG Pflicht. Die Fassade kann sowohl zu einer Holzfassade als auch in einer Putzoberfläche gestaltet werden.

Der Sockel braucht hier nicht ins Erdreich gedämmt werden.

5.1.1          Fenster

Im Zuge der Fassadensanierung sollten innen weitere Fenster eingebaut werden. Es ist allerdings auch möglich die alten Fenster wegzuschmeißen und Dreifach verglaste Fenster einzusetzen. Der Bauherrin steht es frei zwischen Kastenfenster oder Dreifachverglasung zu wählen. Es sollte den Entscheiderinnen bekannt sein, dass Kastenfenster thermisch sowohl sommerlich als auch winterlich Vorteile bringen. Kostentechnisch entfällt der Ausbau die Entsorgung und die zu ergänzenden zweifachverglasten Fenster sind aufgrund Ihres geringen Gewichts günstiger als Dreifachfenster. Zudem ist der Wärmedurchlassgrad von Kastenfenstern besser.

5.2       Kellerdecke

Die Kellerdecke ist schon in Teilen gedämmt. Die Decke sollte vollständig gedämmt werden.

5.3       Dach

Das alter der Dacheindeckung konnte nicht benannt werden. Der Dachziegel hat nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude eine Lebensdauer von 50 Jahren. Wird das Ende dieses Lebenszyklus erreicht, sollte das Dach um eine weitere durchgehende Dämmebene aus Holzweichfaser ergänzt werden. Insbesondre die Wangen der Gauben sollten gedämmt werden. Auf den Flachdächern der Gauben empfiehl sich ein Gründach. Diese Maßnahmen sollten der sommerlichen Überhitzung Einhalt gewähren.

 

5.3.1         Photovoltaik

Es wird von 9 kW Peak Photovoltaik ausgegangen.

 

 

Um die Primärenergie des Gebäudes zu reduzieren, muss gemäß der Solar Pflicht in Berlin Solare Energie genutzt werden. Röhrenkollektoren lassen sich gegen Süden drehen, haben eine höheren Wirkungsgrad als Photovoltaik.

 

5.3.2         Dachfenster

Neue Dachfenster sollten mit Dreifachverglasung ausgestattet werden.

5.4       Haustechnik

Eine Solarthermieanlage sollte ergänzt werden. Der an die Vacuum Röhrenkollektoren mit rückwärtigen Spiegeln angeschlossene Pufferspeicher sorgt für ausreichen Trinkwarmwasser für den Duschbedarf der Kinder und Jugendlichen. Außerdem verringert sich die Gasrechnung.

5.4.1         Rohrdämmung

Um Übertragungsverluste zu reduzieren, sollten alle Heizungsleitungen gedämmt werden. Gleiches gilt für Trinkwasser Kalt und Trinkwasser warm.

5.4.2        Batteriespeicher

Um die in Form von Strom umgewandelte Sonnenenergie der Solarmodule und der auf den Gauben Dächern aufgeständerten Module tatsächlich im Gebäude nutzen zu können ist ein Batteriespeicher erforderlich.

Es bieten sich Salz Batterien, Vanadium Redox Flow Batterien, Blei oder Lithium Batterien an.

Ein 10 -20 kWh Speicher sollte vollkommen ausreichen.

5.4.3         Wärmeerzeuger

Eine Wärmepumpe kommt hier nicht in Frage, weil der Vorgarten zu klein für eine Tiefenbohrung mit schwerem Gerät ist. Oberflächennahe Geothermie wäre im Garten mit leichtem Gerät unter hohem menschlichem und finanziellem Aufwand möglich. Eine Luftwärmepumpe ist unter den Wärmepumpen die ineffizienteste. Ohne speziellen Wärmepumpentarif ließe sich eine Luftwärmepumpe nur unwirtschaftlich betreiben.

Nachdem die oben beschriebenen Maßnahmen an der thermischen Gebäudehülle stattgefunden haben, ist die Heizlast und der Energieverbrauch um ein Vielfaches gesunken.

Ein kleiner Pelletkessel mit einem Textil Silo sollten, den in die Jahre gekommenen Gaskessel ersetzen.

Abbildung 27 20 kW Pelletkessel, Solarpufferspeicher und Pelletlager (beispielhafte Darstellung)

6        Kosten, Prognosen und Wirtschaftlichkeit

 

 

7         Grobkostenschätzung

Es folgt eine grobe Kostenschätzung für die vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Preise sind netto für die geliefert und montierten Produkte.

 

Fläche Anzahl Bezeichnung Flächentyp Preis Einheit Summe
68 39 Fenster als Kastenfenster 300 €/Stk        11.700,00 €
1,04 3 Dachfenster dreifachverglast 800 €/Stk          2.400,00 €
6 5 Tür (keine Schiebetür) 1000 €/Stk          5.000,00 €
526 526 Außenwand Dämmung 300 €/m²     157.800,00 €
181 181 Dach Dämmung 300 €/m²        54.300,00 €
26 Dachrinne 80 €/m          2.080,00 €
138 138 Kellerdecke 302 €/m²        41.676,00 €
4,6 2 Solarthermie Röhrenkollektoren 2,76 kWpeak 2500 €/Stk          5.000,00 €
1 Pufferspeicher 500 l 60 kW 3000 €/Stk          3.000,00 €
30 Begrünung Gaubendächer incl. Dämmung 500 €/m²        15.000,00 €
54,4 32 PV Module auf Gauben mit Befestigung und Wechselrichter 9,6 kWpeak 400 €/Stk        12.800,00 €
Pelletkessel Brennwertgerät 18 kW        20.000,00 €
Lager          5.000,00 €
Abgasführung          5.000,00 €
39 Digitale Thermostate 200 €/Stk          7.800,00 €
Lüftungsgerät Keller        10.000,00 €
Lüftungsgerät Dach        10.000,00 €
Batteriespeicher 10 kWh        13.000,00 €
Ergebnis netto     381.556,00 €
1009,04 Hüllfläche

 

 

8        Disclaimer

Bei den angenommenen Werten handelt es sich um sehr grobe Schätzungen gemäß des detaillierungsgrades des Projektes.

Keiner der geschätzten Berechnungen ist für die Ausführung der Baumaßnahme heranzuziehen und muss gesondert beauftragt werden. Der Ersteller haftet nicht für Abweichungen.

Alle Angaben wurden gewissenhaft nach den anerkannten Regeln der Technik erstellt.

Dieses Dokument dient der Entscheidungsfindung. Die gewählte Variante kann in einem Folgenden Schritt nach VDI 2067 wirtschaftlich betrachtet werden.

Angenommene Preise basieren auf Erfahrungswerte und können Abweichen.